Nuklearmedizin

Skelettszintigrafie / Skelett

Bei der Skelettszintigraphie werden schwach radioaktiv markierte Phosphatkomplexe verabreicht, die zunächst im Blut durch den Körper zirkulieren und im Verlauf von 2-3 Stunden ausreichend in den Knochen eingebaut werden, so dass dann der Knochenstoffwechsel abgebildet werden kann.

Es bestehen die Möglichkeiten, gleich nach Verabreichung der Phosphatkomplexe die Durchblutung zu untersuchen und auf den Spätaufnahmen den Knochenumbau zu beurteilen. Bei der Skelettszintigraphie gibt es keine Unverträglichkeitsreaktionen auf die verabreichten Radiopharmaka. Im Gegensatz zu vielen Röntgenkontrastmitteln sind die verwendeten Radiopharmaka auch nicht nierenschädlich.

Die Hauptfragestellungen bei der Skelettszintigraphie betreffen die Feststellung evtl. Knochenmetastasen bei Krebserkrankungen und die Unterscheidung von primär entzündlichen vs. primär degenerativen Gelenkerkrankungen, also rheumatischen Grunderkrankungen mit Skelettbeteiligung vs. (aktivierten) Arthrosen.

Darüber hinaus ist die Skelettszintigraphie häufig auch bei der Abklärung unklarer Knochenschmerzen sehr hilfreich, etwa zur Feststellung evtl. Knochentumoren, von Prothesenlockerungen, einer Osteomyelitis, von Frakturen, von Knocheninfarkten etc.

Skelettmetastase im linken Darmbein bei Erstdiagnose eines Prostata-Carcinoms (74 J.).

Multiple Skelettmetastasen eines Prostata-Carcinoms (80 J.).
(Ganzkörperaufnahmen bei Erstdiagnose und nach 6-monatiger Bisphosphonat-Behandlung sowie Androgendeprivation.)

Multiple Rippenfrakturen bei Osteoporose/Osteomalazie eines 60-jährigen Mannes infolge Hypogonadismus und sekundärem Hyperparathyreoidismus infolge Vitamin D-Mangel.

Multiple Rippenfrakturen und Fraktur des linken Radiusköpfchens bei einem 61-jährigen Mann nach einem Fahrradsturz.

M. Bechterew / Spondylitis ankylosans mit stark vermehrtem Knochenumbau im Brustbein, den Iliosakralgelenken (Sakroileitis) sowie im rechten Kniegelenk.

M. Bechterew mit Mehranreichung in der Wirbelsäule, beiden Iliosakralgelenken, Sternum und Sternoclaviculargelenken.

Rheumatoide Arthritis / chronische Polyarthritis u.a. mit deutlicher Entzündung des linken Handgelenks.

Nebenbefunde Senkniere links und Falxmeningeom mittig hoch über der Stirn bei einer 60-jährigen Frau.

Hüftkopfnekrose bei 64-jähriger Frau unter hochdosierter Kortikosteroidmedikation wegen Polymyalgia rheumatica seit 6 Wochen. Typisch sind die Mehrperfusion und der vermehrte Knochenumbau im rechten Hüftkopf bis in das Trochanterenmassiv mit Aussparung eines runden Defekts im Hüftkopfzentrum.

Transiente Osteoporose (Vorstufe einer Hüftkopfnekrose, die durch Entlastung häufig noch verhindert werden kann) bei einem 73-jährigen Mann. Die geringe Mehrdurchblutung sowie der stark vermehrte Knochenumbau im gesamten rechten Hüftkopf einschließlich Schenkelhals und Trochanterenmassiv sprechen stark für das Vorliegen einer transienten Osteoporose. Eine Hüftkopfnekrose scheint noch nicht vorzuliegen (in diesem Fall wäre eine kugelförmige Aussparungen im rechten Hüftkopf zu erwarten, s.o.). Für eine akute Osteomyelitis ist das Ausmaß der Mehrdurchblutung zu gering.

Unser Nuklearmediziner-Team

Jennifer Langer (Staudt)

Fachärztin für Nuklearmedizin

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PD Dr. Harald Rau

Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin/ Endokrinologe, Osteologe (DVO), Notfallmediziner

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